Donnerstag, 27. Februar 2014

Endlich wieder Wochenende!

Da war es wieder: das langersehnte Wochenende! Es fing freitags ganz entspannt auf ein bis zwei Wein in der Stadt an (wenn ich zurückkomme, bin ich übrigens Weinkenner - ich kann dann billige Plörre von einer erschwinglichem Schädelhämmermittel unterscheiden). Bei einem kleinen Plausch  über den Umgang der Australier mit Geld, ihre Ess- und vor allem Trinkgewohnheiten habe ich wieder mal erkannt, dass man in Brisbane nie freundlich genug sein kann ;).

Nachdem ich einen 5-Sterne-Deluxe-Chardonney bestellt habe, würde man in Deutschland mit einem "Okay" rechnen. Wenn der Kellner einen guten Tag hat, mit einem "Gerne" und bei erheblichem Trinkgeldbedarf auch mal ein "sehr gute Wahl". Nicht so am anderen Ende der Welt. Hier bekommt man als Antwort auf die Bestellung des billigsten alkoholhaltigen Getränks auf der Karte ein "Yeeeees! Beeeeaaaaaaauuuutiiifuuuuul". Stellt euch das mal in Deutschland vor! "Ein Glas von dem billigsten Kram, den ihr habt." "Wuuuuuuuunderschööööööön!". Ist doch schön zu sehen, dass es noch Menschen gibt, die sich auch noch über kleine Dinge freuen können!



Weiter ging es dann am nächsten Tag. Nach einem Spaziergang durch die Stadt und den botanischen Garten traf ich mich mit ein paar Au Pairs an der South Bank, um zu picknicken und evtl. noch in eine Bar zu gehen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich landete ziemlich schnell in einer Backpacker-Bar und hatte eine ziemlich lustige Nacht. Nach der ersten Viertelstunde hatte ich schon ein paar Spritzer halbverdautes Essen am Bein, da sich kurzerhand irgendjemand schnell mal vor der Bar übergeben musste. Lag bestimmt an dem Essen, was ihm nicht geschmeckt hat. Für uns Mädels gabs übrigens "free champagne" bis 23 Uhr. Ich war also im Sparfuchshimmel und konnte mein Geld für ein Taxi raushauen - Yeah! Während der Fahrt überlegte ich mir noch, wie ich 6 Stunden Kinderprogramm am nächsten Tag überleben sollte. Wäre es nicht vielleicht besser irgendwann mal zu schlafen als am nächsten Morgen ein Frühstückstreffen mit einem anderen Au Pair zu haben? Nööööööö! Ein 6,5$ Croissant (es war ca. 37 Tage alt) muss sein!


Ansonsten war meine Woche wenig ereignisreich. Es ist Sommer hier und deshalb ziemlich warm. damit ich im Winter nicht frieren muss sorge ich schonmal vor, indem ich innerhalb von drei Wochen fünf Kilo zugenommen habe. Ich bin ein Genie! Aber meine neue Freundin mag mich trotzdem. Ich werde jeden Abend, wenn ich unterwegs war, von meiner Kröte begrüßt. Sie wartet jede Nacht treu an meiner Tür und checkt ab, ob ich auch gut Nachhause gekommen bin!

Achso! Mein deutsches Handy ist kaputt! Ich bin nur noch über die australische Nummer (0061 413 835 558), E-Mail (carina951@hotmail.de) oder Facebook zu erreichen! Feiert ordentlich Fasching, ihr Lieben! Ich wünschte ich könnte mich dafür kurz mal rüberbeamen!



Donnerstag, 20. Februar 2014

Dschungelcamp und ungebetender Besuch

Auch wenn es Stunden gibt, in denen ich am liebsten zum "Dschungeltelefon" laufen würde, um laut zu rufen: "ICH BIN EIN STAR. HOLT MICH HIER RAUS!!" bin ich es nicht, die für diese Sendung arbeitet ;) Aaaber ich habe lustigerweise jemanden kennengelernt, der das tut! Dazu aber später mehr...

Der Montag fing mit 36 Grad am Morgen und Sonnenschein schon super an! Nach drei Stunden Kinderbetreuung hieß es wieder: Ab zur Southbank - ich muss shoppen!! Leider nicht lange ;) Ich traf mich wieder mit Niklas, um die Jagd nach einem Wecker für ihn und ein paar pinker Flip Flops für mich aufzunehmen. Wie sich rausstellte, sind wir aber totale Weicheier, wenn es darum geht bei tropischen Temperaturen von Shop zu Shop zu schlendern.

Also (ohne Flip Flops) ab Nachhause, wo eine eisgekühlte Cola auf mich gewartet hat (und Eis, Chips und Mentos). Vor dem Einschlafen bin ich noch ein paar  Runden im Pool geschwommen, mit Blick auf den River und die Lichter der gegenüberliegenden Stadt. Dabei kann man wunderbar die fliegenden Schweine, alias australische Fledermäuse, beobachten! So fühlt sich Frieden an!
Dachte ich.
Bis ich am nächsten Morgen rausfand, dass sich ein paar Stunden vor meiner Friedenserfahrung ein Kind im Pool entleert hat.



Da ich hier meine Ernährung etwas umgestellt habe und ich Kartoffeln nicht mehr gekocht aus dem
Topf, sondern nur noch fritiert aus einer Tüte zu mir nehme, dachte ich, es wäre vielleicht sinnvoll etwas Sport zu treiben. Also nichts wir ab zum Schwimmbad! Ich springe in die Fluten und mache dabei wohl eher keine sportliche Figur. Nach zwei Runden wird mir von meinem Nachbarn eine Schwimmbrille angeboten...vielleicht fiele es mir dann leichter. Danke. Da ich arm bin und mir keine leisten kann, hab ich sie dann doch angenommen ;) Schwimmbrille heißt hier übrigens goggles - mein erster Gedanke dazu war: Kiikeriikiii!

Nach einem kleinen Plausch stellte sich dann heraus, dass mein Big Spender viel mit Deutschen zusammenarbeitet. Ich zitiere: "I work for 'iich biieen aaain Star". Wow! Er ist tatsächlich Teil des Dschungelcamps und dreht für Deutschland, UK und USA. Den Dschungel gibt es übrigens wirklich. Es soll irgendwo im Nirgendwo sein und tatsächlich voller Spinnen und Schlangen. Er fand, dass es ein ziemlich gefährlicher Ort sei. Da Australier aber auch denken, dass Vegemite gesund und vor allem lecker ist, weiß ich nicht inwiefern man ihm Glauben schenken sollte. Eeegal. Am Ende schenkte er mir die Schwimmbrille und ich alter Sparfuchs war glücklich und brauche jetzt nur noch einen Badeanzug, dass niemand mehr - bei meinem Profisport - einen Blick auf meinen Hintern erhaschen kann, sobald ich ins Wasser springe.Man schwimmt übrigens in Salzwasser. Ist ja logisch, ne? Das Chlorwasser ist hier ja zum Trinken gedacht. ;)

Ansonsten war meine Woche, bis auf ein paar Lektionen australischer Kindererziehung der dritten Art wenig ereignisreich. Ich dachte mir oft, Teil einer Fernsehserie zu sein...wie "Die versteckte Kamera" oder "X-Faktor - das Unfassbare" wenn ich z.B. im Schweinsgalopp rennende Kindern in Parkhäusern einfange...aber OK. Ich nehms mit Humor - oder versuche es zumindest.

Nachdem ich einen Riesengecko im Wohnzimmer entdeckt habe, ihn mit mit einem Geschirrhandttuch rausgefegt und Kind und Katze zum Spielen vorgeworfen habe, hatte ich heute eine Fahrstunde. Nach 30minütiger Verspätung des Fahrlehrers und anfänglichen Erinnerungen wie "Bleib auf der australischen Seite der Strasse - BLEEEIIIB LIIIIIIIIINKS" war alles ziemlich entspannt :) Also ab in den Straßenverkehr! Gold Coast, Lone Pine Koala und Shopping Center...ICH KOMME!!!

Mein Partymarathon

Ersmal hieß es wieder: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Eigentlich hatte ich vor, dieses Wochenende so richtig abzuschalten, jeden Abend auf eine Party zu gehen und mal ordentlich auszuschlafen. Wie ich schnell rausgefunden habe, ist letzeres unmöglich, da die Kinder bereits um fünf Uhr morgens das ein oder andere Wehwechen plagt.
Das hält mich aber auf keinen Fall vom vom Feiern ab. ...Oder eher doch.

Deshalb entschied ich mich dazu, am Freitagabend mit einem anderen Au Pair ins Kino zu gehen. Das ist hier relativ entspannt und wirklich billig! 8,50$ - bei uns steht hinter diesem Betrag immer ein €-Zeichen! Hier ist freie Platzwahl angesagt und trotzdem kann man erst ca. 10 min vor Filmanfang in den Saal. Wir hatten selbstredend die besten Plätze, der Film war super lustig und die Temperaturen lagen, dank Klimaanlage, um den Gefrierpunkt ;)


Der Samstag kam und mit ihm der Tag der langersehnten deutschen Faschingsparty im German Pub. Denkste. Ich lag nämlich mit Magen-Darm im Bett, habe mich von meinem Ventilator anhauchen lassen und dank einer handvoll heiliger Vomex-Tabletten endlich den Schlaf gefunden, den ich seit Tagen hätte nachholen sollen. Ein paar Stunden und eine kalte Dusche später, war ich zwar bereit, meinen Bunker zu verlassen - einen verpassten Bus später aber, war ich mir sicher, dass es wohl doch nicht hat sein sollen und ein Skypegespräch mit meinem geliebten Deutschland wohl eher die passende Alternative ist :)


Kein Problem also, dass der Wecker auch am Sonntag um 6:00 klingelt. Ich bin fit, um noch vor meinem Schichtbeginn mit einem Teil meiner Familie zur Gold Coast zu fahren. Mein Gastvater wollte ein paar Pflanzen abholen und mit einem "Swim" im Meer verbinden. Nach einer Autobahnfahrt des Grauens und mehrmaligem Anhalten auf dem Standstreifen, weil der liebe Rotzbengel nach einem Handtuch oder Mütze verlangt hat, war der "Swim" dann auf 10 min beschränkt. Wenn das Kind heim will, will es heim.

Das auf dem Foto ist übrigens ein Vorher-Nachher-Vergleich von mir. Wer täglich Schokolade, Chips, Gummibärchen und Eis ist, braucht sich nicht wundern, nach noch nichtmal mehr drei Wochen schon einiges mehr auf die Waage zu bringen ;) Aber naaaajaaaa...wie heißt es hier so schön? NO WORRIES!!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Ab nach draußen - ich brauche eine Auszeit ;)

Das Leben als Au Pair in Australien ist bei mir leider nicht so entspannt, wie man sich im ersten Augenblick vorstellt. Deshalb nehme ich mir so oft wie möglich eine Auszeit und geh ab nach draußen!

Am Dienstag traf ich mich mit Niklas, einem Au Pair, mit dem ich die Orientationdays in Sydney verbracht habe. Im Busfahren war ich ja jetzt geübt, also "Pack die Badehose ein" und ab zur South Bank ins Wasser! Ein kleiner Badestrand mitten in der Stadt! Hier kann man es sich gut gehen lassen und bei einem gemeinsamen Plausch über die australische Kindererziehung neue Energie tanken!




Bei vier Jungs können einem schonmal die Nerven durchgehen. Doch ich habe eine Antwort auf  die nicht gerade milde Trotzphase des einen Kindes gefunden: MAX BRENNER. Oder wie man es hier ausspricht: "Määäks Brrrwwwääännaa". Der weiß einfach immer, was gut für mich ist!! Und bei einem Chocolate Mocha Frappe und anschließendem kleinem Window-Shopping ist das Geschreie vom Morgen schnell vergessen! Denn man muss sich schon wirklich oft Fragen, ob das Gehalt wirklich noch Gehalt ist - oder schon Schmerzensgeld!






Das hier ist übrigens der Ausblick vom Esszimmer auf den Brisbane River. Nachts rauscht er schön und erinnert mich an meine nächsten Pläne wie: wilde Delfine füttern, ein Touri-Foto mit Koala zu machen oder an die Gold Coast fahren. An diesem Wochenende steht aber erstmal eine deutsche Faschingsparty an! Schade ist nur, dass ich davor ersteinmal in Carindale shoppen gehen muss. Jammerschade!!!





Oh Brissie, my love!

Nach den ersten Tagen nur mit Kindern musste ich endlich mal raus aus dem Vorort und rein in die Stadt! Das hatte ich bitter nötig. Denn mal ganz ehrlich...Au Pair hin oder her. Nur wegen der Kinder ist hier keiner!

Todesmutig wanderte ich also zur Bushaltestelle, die 30 Fledermäuse (ohne Mist, ich dachte, so riesen Dinger gibts nur im Fernseh), 7 Mörderspinnen und 30 bunte Vögel - also 2 Minuten von meinem "Zuhause" - entfernt ist. Busfahren in Australien...man denkt zwar, es gäbe diesmal keine Unterschiede zu Deutschland - doch der Schein trügt. Man steigt ein, checkt mit seiner Guthabenkarte an einem Touchpoint ein, setzt sich hin, drückt auf "Stop", checkt am Touchpoint wieder aus und schreit dem Busfahrer beim Aussteigen "THAAAAAAAAAANK YOOOOOOUUU" entgegen. Soweit in der Theorie. Ich habe auch fast alles richtig gemacht. Fast. Ersteinmal war ich mit dem elektronischen Bezahlen total überfordert. Einchecken war kein Problem. Ich wusste allerdings nicht, dass man auschecken muss, was mich zur Strafe den Höchsttarif kostete und somit 5$ zuviel zahlte. Naja. Ich habs ja...Australien ist zum Glück ein sehr billiger Ort zum Leben! Das "THAAAANK YOUU" hab ich auch vergessen - man möge es mir verzeihen - aber das Schlimmste war, dass es in australischen Bussen keine Anzeigen gibt, welche Haltestelle als nächstes kommt. Man kneift also die Augen zusammen und versucht den Namen der nächsten Haltestelle schnellstmöglich auszuspähen, um dann mit 70km/h von seinem Sitz zu springen und zur Tür zu rennen.

Nicht zu glauben, aber wahr: auch diese Challenge habe ich mit Bravour (und mithilfe einer App auf meinem Smartphone) gemeistert: Brisbane begrüßte mich mit strahlendblauem Himmel, Katharina (ein anderes Au Pair) holte mich ab und einer 5$-Cola mit Chlor-Eiswürfeln stand nichts mehr im Wege! Brisbane gefällt mir unheimlich gut. Vor allem eines: die Klamotten sind bezahlbar ;)


Wer Dschungelcamp-Fan ist, dem empfehle ich, auf jeden Fall in Touristenläden vorbei zu schauen. Ob Kanguru-Hoden, Krokodil-Trockenfleisch oder Aschenbecher in Australien-Toilettenform...alles ist dabei! Ich wünsche guten Appetit bei dieser günstigen Alternative zu Fish and Chips für 24,50$! Der Touristenladen ist übrigens der erste Ort gewesen, der nicht von Japanern überlagert war :)
 
...Die waren alle draußen am River oder vor dem Riesenrad. Als Zeichen der Japanisch-Australischen Freundschaft wurde ein kleiner tropischer Garten errichtet, in dem man sich wunderbar etwas vor der stechenden Sonne schützen konnte! Und Leute...ich bin zwar noch käseweiß...aber immernoch Sonnenbrand-frei. Und das bei nur einmal eincremen pro Tag! Du kannst also beruhigt sein, Mama! Ich gebe deine Weisheiten gerne weiter: die Haut vergisst nie! Ein verschrumpeltes Dekoltee und Hautkrebs können gerne in Australien bleiben :)

Zurück gings mit der Fähre "CityCat". Wie schön es war, an Board ein paar deutsche Stimmen zu hören! Es geht doch nichts über die Heimat :)
Wieder bei der Gastfamilie angekommen ging der ganz normale Wahnsinn dann weiter...doch schon drei Tage später hatte mich Brisbane wieder und ich freue mich schon auf das nächste Wiedersehen!

Dienstag, 4. Februar 2014

Schland, oh Schland!


Obwohl Australien ja keine unfassbar fremde Kultur hat, wie China zum Beispiel, ist hier sehr viel sehr anders. Sei es der Straßenverkehr, das viele Plastik oder die Preise. Trotzallem scheinen Australier deutsche Produkte zu lieben ;) Viele Autos sind von Audi, BMW oder VW, mein TV ist von Grundig, die Spülmaschine von Miele...fehlt nur noch, dass der Staubsauger von Vorwerk ist :)
Im Supermarkt freue ich mich immer wieder, wenn ich etwas deutsches sehe:



Ich glaube, dass Ferrero zwar italienisch ist - trotzdem durfte es für mich aber an keinem Morgen in Deutschland fehlen. Dass diese Größe inakzeptabel ist, muss ich ja niemanden erzählen. Hhhmmmm...wenn mich der Heißhunger überfällt, ist das das erste, was in meinem Einkaufskorb landet ;)

Yeah, Milka Crispello! Das schmeckt nach Zuhause! Die Marke heißt hier zwar nicht Milka, sondern Cadbury...aber da kann mir niemand was vormachen :)

Lindt. Alle lieben es :) Wenn es nach mir geht, steht aber definitiv Milka auf Platz 1! Hier gibt es fast mehr Lindt als in Deutschland. Die Schweizer wissen halt, wie man Schokolade macht!

Kinder, Kinder, Kinder...lecker! Ich muss hier wirklich auf nichts verzichten! Hier heißt es zwar Kinder Surprise anstatt Kinderüberraschung...aber damit kann ich leben ;)






Und natürlich dienen wir nicht nur mit Süßem, sondern auch mit Dr. Oetker! Wenn ich mal Lust auf eine Pizza habe, ohne 3 Kilo Käse, weiß ich, wo ich sie finden kann ;)











Und was wäre Australien ohne Spar und ohne Aldi? ;)

Meine ersten Eindrücke in meinem neuen "Zuhause"

Am Samstag den 1. Februar musste ich das erste Mal in meinem Leben alleine fliegen. Eigentlich sollte das kein Problem sein...ich fliege ja jedes Jahr und habe bin jetzt immer den Überblick gehabt. Nachdem ich also in einen Shuttle-Bus eingestiegen bin und die ganze Zeit gebetet habe, am richtigen Flughafen auszusteigen (Sydney hat zwei) kam ich auch wirklich an. Nur leider ist in Australien alles etwas anders ;)
Man muss selbst vor Ort einchecken, selbst Tickets und Gepäcksticker ausdrucken und selbst das Gepäck aufgeben. Nach einigen erfolglosen Versuchen muss ich wohl so verloren ausgesehen haben, dass eine Frau von der Airline zu mir kam und alles für mich erledigte :) Danke Qantas-Frau, ohne dich würde ich immernoch am Barcode-Scanner stehen!

Nach einem 24-Studen-Flug geht ein 1,5-Stunden-Flug um wie Start - einmal Husten - Landung. Nach drei Folgen "2 broke girls" habe ich den letzten Schritt meiner Reise hinter mich gebracht und wurde von Anna, meiner Gastmutter, vom Flughafen abgeholt.


Mein Zimmer ist eigentlich ein kleines Appartement und sieht super aus! Ich habe hier alles, was ich brauche - Bett, Schreibtisch,Waschmaschine, Kühlschrank und viiiieel viiiiieeel Insekten-Kill-Spray! Ich habe es zwar noch nie wirklich für schlimme Fälle gebraucht - aber auch kleine Spinnen sollten sich besser nicht in mein Zimmer verirren.

Gleich an meinem zweiten Tag hat mich meine Gastmutter mit in den Supermarkt genommen, um mir ein paar Bad-Sachen zu kaufen. Es ist der Wahnsinn, wie teuer Sauber-Sein in Australien kostet! Shampoo, Duschgel, Bodylotion, Deo...Darauf kann ich leider das nächste halbe Jahr nicht verzichten :) Ich habe auch einen Wecker bekommen und Bier und Cola für meinen Kühlschrank...ich bin also bestens versorgt :)


Heute habe ich das erste Mal hinter dem Steuer gesessen - ganz alleine, weil leider keiner Zeit hat, mit mir zu üben. Es war nicht ganz die Katastrophe, die ich erwartet habe - trotzdem aber alles andere als angenehm. Ich denke, dass ich das Angebot, eine Fahrstunde zu nehmen, mit Kusshand annehmen werde :)


Ansonsten ist der Ort, indem ich wohne sehr schön. Es ist eher ruhig und perfekt für Familien. Man kann gar nicht glauben, dass man nur ein paar Minuten vom Brisbane-Center entfernt ist! Vor allem die Straßennamen sind cool. Man kann es auf dem Foto schlecht erkennen, aber ich stehe in der PRINCESS-STREET - juuuuhuuu! Ich bin 10min zu Fuß von der Oxford Street entfernt. Dort gibt es einige Geschäfte, viele Cafés und überall ein paar Snacks. Das Essen hier hat nur leider viel mehr Zucker und Fett als in Deutschland. Ich hoffe, dass ich nicht als Kugel zurückkomme. Aber im Moment verfolge ich noch die Ich-trau-mich-noch-nicht-wie-selbstverständlich-an-den-Kühlschrank-zu-gehen-Diät :). Das Wasser trinkt man hier meistens aus dem Wasserhahn. Es schmeckt nach Lämmerspieler Freibad - Chlor pur. Aber ich habe eine Filterflasche gekauft und kann jetzt fröhlich vor mich hin trinken. Ansonsten ist hier alles unfassbar teuer - 4 Briefmarken 10$, Abschminklotion 13$, Smoothie 6$. Ich hoffe, die Woche geht schnell um...ich brauche unbedingt Gehalt um weiter zu überleben :)










Samstag, 1. Februar 2014

Sydney, Sydney, Sydney

Eeeeeeeeeendlich war der Flug geschafft, alle Koffer waren angekommen und der Shuttle-Bus gefunden. Und was kann man sich schöneres vorstellen, als nach 24h Reise in einem gemischten Mehrbettzimmer eines
australischen Hostels zu schlafen.
Alles.
Nachdem ich mich wiedermal für meine Schnapsidee verflucht habe, konnte ich dann doch schlafen - und...wer hätte es gedacht: Sydney war doch nicht so kacke, sondern richtig cool! Neben Bank, Handy und Erste-Hilfe-Kurs mussten auf jeden Fall alle Touri-Sachen erledigt werden!


Einen Tag nach unserer Ankunft nahmen wir an einer Strandtour teil. Mittags. Von 11-17 Uhr. In der prallen Sonne. Sowas machen wirklich nur Touristen. Mit LSF 50, Sonnenhut und Sonnenbrille bewaffnet, machten wir uns auf den Weg. Bondi Beach ist sehr sehr schön! Spaghetti mit Tomatensoße und Meatballs kosten zwar 20$ und man hat das Gefühl sich alle 4 min eincremen zu müssen - aber diese Wanderung hat sich wirklich gelohnt!


Unsere nächste Station war das Sydney Aquarium. Im ersten Moment denkt man sich: "Cool. Dort gibt es sicher viele interessante Wassertiere." Dort angekommen konnten wir uns aber nur noch denken: "Na toll. Der Chinese/Japaner/Koreaner steht im Bild." Ungelogen...es gibt dort mehr Asiaten als Fische! Trotzallem konnten wir uns durchsetzen und auch ein paar coole Fotos von dem lebenden Sushi machen! Egal ob Fische, Krebse, Seesterne oder Krabben - alles war dabei - sogar eine Seekuh.
Nach einem lustigen Gespräch bei einem kleinen Abendessen ging es auch schon gleich zurück ins Hostel und nach kurzer Zeit ab ins Bett!


Die letzte Station, die jeder Tourist abklappern muss, war das Opera House. Dazu ist zu sagen, dass es eben zum Programm dazugehört. Es war cool, aber nicht so beeindruckend, wie ich dachte, woran aber auch die Hitze Schuld haben kann. Danach wurde es aber langsam ernst. Zurück im Hostel mussten die Koffer gepackt werden, denn am nächsten Tag hieß es: Endlich ein "Zuhause". Ab zur Gastfamilie!


Der Abschied mit anschließendem Flug des Grauens


Nun war es soweit...der 27.01. war da und ich musste zum Flughafen. Nach 4 Stunden Schlaf, einem viel zu schweren Koffer und einem 8-Kilo-"Handgepäck" ging es dann zusammen mit meiner Familie nach Frankfurt. Zum ersten Mal hat mich der Stau auf der Autobahn nicht beunruhigt und ich hatte keine Angst, dass ich den Flug verpasse. Ich wollte ja eh nicht mehr weg, Sydney ist dumm und überhaupt - wie kommt man auf die Idee für so einen Schrott so viel Geld hinzulegen...sowas von unüberlegt - und jetzt hatte ich den Salat.


In Frankfurt angekommen fanden wir auch noch viel zu schnell den Schalter. Doch dann entdeckten wir noch zwei sehr unerwartete Flughafenbesucher - Vanessa und Bene, die sich heimlich extra freigenommen haben, um mich noch zu verabschieden. Dabei stand ein Sektfrühstück auf dem Programm, was eher ein "lieber-SEKT-als-FRÜHSTÜCK" war ;).
Was außerdem ziemlich praktisch war, war Vanessas neon-orangener Pulli, den ich dann kurzerhand als Erkennungszeichen benutzte, sodass ich von den anderen AIFS-Au Pairs gefunden werden konnte.


Nachdem die ersten Schritte getan waren, war ein richtiges Frühstück aber doch noch notwendig. Also nichts wie los zum exklusiven Flughafen-Bistro! Dem Preis entsprechend wurde die heiße Schokolade natürlich aus Afrika eingeflogen und noch dazu war das Salz meiner Brezel aus purem Gold. Leider verflog die Zeit wie im Flug und ich musste zu den Sicherheitskontrollen...

Wie soll man diesen Moment beschreiben? Es war einfach ätzend...Abschied, Abschied, Abschied; Heimweh, Heimweh, Heimweh. Ich war mir zu 100% sicher, dass ich das halbe Jahr nicht schaffen werde und spätestens in einem Monat wieder daheim in Good-Old-Lämmerspiel bin...
Ein paar Minuten später saß ich auch schon im Flugzeug. Man kann sich nicht vorstellen, wie ätzend 24h Reisezeit sind, vor allem, wenn man einfach nicht schlafen kann. Irgendwann über Afghanistan hat es bei mir aber endlich Klick gemacht und ich konnte mich tatsächlich freuen, bald in Australien zu sein!

Ps. Falls jemand mal mit Malaysian Airlines reisen sollte - es riecht nicht nur nach Curry...wenn man Pech hat, schmeckt auch das Wasser danach