Donnerstag, 17. April 2014

Ist das ihr ältester Sohn?




DAS WICHTIGSTE ZUERST: Ich habe meine ersten wilden Kängurus gesehen!!
...Und zwar im Urlaub mit meiner Gastfamilie auf dem Weg nach Fraser Island. Aber dazu später mehr oder wie es hier so schön heißt: „First things first“ - der Bericht über meine letzten sieben Tage.

Endlich war er wieder da. Der wichtigste Tag der Woche. Der heilige freie Samstag stand vor der Tür. Da ich mir vorgenommen habe, jedes Mal aus dem Alltag zu entkommen und damit jeden Samstag, komme was wolle, ein neues Abenteuer erlebt werden muss, ging es diesmal Wandern. Ich gebe zu, mit der Naturverbundenheit in Deutschland hat‘s ein bisschen gehapert – ich weiß, dass man die 700m von Zuhause bis zum Rewe theoretisch auch laufen könnte – aber Leute...was soll ich machen. Ich bin halt auf der Flucht, da kann es schonmal vorkommen, dass man seine Faulheit überwindet.


Also ging es, gekleidet wie der letzte Wandersbursche (sogar strebermäßig mit Insektenspray und Rucksack) in der Frühe die Mädels abholen, zu Woolworths Kalorienbomben kaufen und dann ab zu den Glass House Mountains. Es war wirklich super schön – wir hatten nur ein Problem...Wir waren zu früh fertig. Jetzt schon wieder zur Gastfamilie? Zum Kindergeschrei? Zu den nicht-gerade-nach-Rosen-duftenden Windeln? So kam es tatsächlich. Fünf Mädels. In Australien. Wissen nichts mit sich anzufangen. (Außer Wandern). Wir sind wahre Helden :D. 

Aaaaber alles geschieht aus einem Grund. Ich hatte so genug Zeit, um mich aus meinem Faschingskostüm zu schälen, zu duschen und schnell zum Bottleshop zu rasen (diesmal natürlich mit dem Auto, nicht zu Fuß – so wie es sich gehört). Ich war bereit für die Hausparty meiner Nachbarin. Sowas von bereit. Ihre Gastfamilie ist im Urlaub und sie ist daheim und muss das Haus hüten. Natürlich bekommt sie dafür ihr normales Gehalt (Warum kann mir sowas nicht passieren??).
 In Vorbereitung auf den nächsten Arbeitstag hab ich mir richtig gegönnt und mein Leben genossen – so wie es sich für eine 23-Jährige Hartzerin in Australien gehört. Denn schon zu diesem Zeitpunkt wusste ich: Der Stress wird kommen – ganz bestimmt!




Und er kam auch und zwar mit voller Wucht an einem Dienstag. Der Tag der Abreise in den „Urlaub“. Eine kurze Zusammenfassung: Ich befand mich für kurze Zeit in der Hölle. Doch rückblickend muss ich sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Denn in unserem kleinen Ort in der Nähe von Noosa gibt es tatsächlich eine deutsche Bäckerei!! Das Brot ist hier nicht nur Möchte-gern-Brot, sondern schmeckt wirklich wie in Deutschland. Ich hätte heulen können, sag ich euch. Ich hatte ein Paar Frankfurter Würstchen mit SÜSSEM Senf, Salat, Brot, EINER sauren Gurke und (eiskaltem)Sauerkraut. Ein bisschen australischer Flair darf auch in einem deutschen Menü nicht fehlen.


Abends war ich dann mit den Kindern auf dem Spielplatz. Ich hatte ein leichtes Schock-Erlebnis. Mal ehrlich. Ich kann ja verstehen, dass man denken kann, dass der kleinste mein Kind ist. Aber auf die Frage, ob der Fünfjährige mein ältester Sohn ist – darüber konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Erstens: zu viel Teenie-Mütter geguckt, Alte? Zweitens: Wenn ich masochistische Neigungen hätte, würde ich lieber meine Hand grillen. Ich denke, das hätten wir geklärt. Ansonsten ist nicht mehr viel passiert. Am nächsten Tag waren wir auf einer Insel, ich durfte mit der fetten Karre meines Gastvaters über den Strand heizen und heute war ich auf Fraser Island, habe Kängurus gesehen und die Plautze in die Sonne gestreckt. Aber dazu nächste Woche mehr! Haltet euch gesund und munter!! Ich vermisse euch unheimlich!

Ps. Das Internet ist hier schrecklich laaaangsam. Fotos lade ich hoch, wenn ich wieder in Brisbane bin ;)

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