
Jetzt arbeite ich tatsächlich auch schon wieder zwei Monate
in meiner Gastfamilie. Es trennen mich noch
121 Tage von meinem letzten Arbeitstag und damit 129 Tage bis ich wieder
in meinem wunderbaren Zuhause bin. Ich freue mich schon so sehr, euch bald
wieder zu sehen! Hier läuft man rum wie die letzte Kinderfrau. Morgens überlegt
man sich nicht, was man anziehen könnte, um gut auszusehen. Nein. Man sucht
sein ältestes und hässlichstes T-Shirt, um möglichst wenig Groll dabei zu
empfinden, wenn man abends sieben Popel, drei Tomatensoßenflecken und vier „ich-will-nicht-wissen-was-es-ist“
– Spritzer findet. Doch bis ich wieder in good old Lämmerspiel bin, bleibt noch
ein wenig Zeit ein paar Abenteuer zu erleben. Eines davon, Schnorcheln auf
Moreton Island, wurde letztes Wochenende erfolgreich durchgeführt!

Samstag. Morgens. Der Wecker klingelt um 5:15. Dann, wenn
andere Menschen vom Feiern Nachhause kommen und sich erstmal eine Mütze Schlaf
gönnen, stehe ich hochmotiviert auf. Ein Samstag! Ein Tag ohne Kinder! Ab in
den Kurzurlaub! Die Fähre brachte mich, Niklas und 51247 Asiaten sicher von
Brisbane nach Moreton Island. Nach einem kleinem Schläfchen und dem Beobachten
australischer Rotzbengel, die sich mit handgroßen Seesternen abwarfen oder an
den Strand trugen (Muttis „Daaaaaaaaarling, please put them back into the
water. Daaaaaaaarling“ wurde gekonnt ignoriert), ging es los mit unserem
Programm.

Essen!! In unserem Ticket war ein 20§-Lunch-Voucher enthalten. Da wir
arm sind, mussten wir das natürlich in vollen Zügen ausnutzen. Scheiß auf das
Toast in der Tasche – wir wollen Donuts, Eis, Cola und Pie! Nach dem Ausflug
ins Schlaraffenland ging es dann aber mit dicker Plautze los zu den Tangalooma
Wrecks. 15 Schiffe, die seit 50 Jahren halb im Wasser liegen und einigen
Fischen ein nettes Plätzchen zum Leben bietet.

Und Leute, ihr glaubt es nicht:
wir haben einen Hai gesehen! Zwar das Mädchen unter den Haien, aber immerhin
ein Hai!! Damit war dann aber auch unser Tauchausflug beendet. Nichts wie raus
aus dem Wasser – das war wirklich eine Nummer zu viel Australien für uns. Also
ab die Sonne genießen, Essen nicht vergessen und langsam Richtung Heimat. Nach
einem kurzen Ausflug in die Stadt hieß es dann: Ab ins Bett! Denn am nächsten
Tag stand schon das nächste Highlight auf dem Plan!
Umschreibt man es nett, ist die Qualität der Backwaren hier
ziemlich dürftig. Deutsches Brot, eine Brezel oder gar ein Pudding-Stückchen –
vergesst es! Stattdessen gibt es Weißmehl-Pampe, Vegemite-Rollen oder 7 Jahre
alte Croissants. Es war also höchste Zeit eine deutsche Bäckerei ausfindig zu
machen und so richtig zu schlemmen! Meine 3,50§-Brezel habe ich mir ordentlich
munden lassen und auch 10$ konnten mich nicht von einem Leberkäsbrötchen
abhalten. Der Himmel auf Erden. Auf dem Weg
dorthin mussten wir übrigens einmal nach dem Weg fragen. Als Antwort
bekamen wir, dass es keine Bäckerei gibt - „Außer da vorne, da gibt es einen
Shop mit französischem Brot. Frankreich gehört zu Europa!!“ Ach. Ich dachte zu
Afrika. Gelobet sei das australische Bildungssystem!
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