Hier bin ich wieder mit dem Bericht der letzten Woche.
Fassen wir es kurz. Sie war mehr oder weniger (nennen wir es) anstrengend und
ich befinde mich am Rande des Wahnsinns. Doch Rettung naht! In genau vier Tagen
bekomme ich Besuch aus Deutschland, der mir abends den Kopf tätscheln kann und
mich daran erinnert, weiterhin alles mit Humor zu nehmen.

Um euch meine Lage ein bisschen zu erklären, ist hier ein
kleiner Einblick in meinen heißgeliebten Tagesbeginn. Ein jeder Morgen beginnt
um 04:00 Uhr in der Frühe. Da klingelt nämlich der Wecker des Opas, der über
mir schläft. Was gibt es Schöneres, als noch gemütlich im warmen Bett liegen
bleiben zu können, wenn jemand anderes im kalten Dunklen aufstehen muss, um zur
Arbeit zu fahren? In dieser Situation – so einiges.
Vor allem, wenn er sich
anschließend mit polterndem, schnellem Schritt auf den Tag vorbereitet. Wie
auch immer – spätestens nach 15 min bin ich wieder im Land der Träume, bis ca.
05:00 Uhr. Ihr müsst wissen, dass Opas treue Ehefrau nämlich eine Vorliebe für
klassische Musik hat und diese versucht, mit mir zu teilen (was ihr auch
gelingt). Danke dafür. Mit Hilfe von Mozarts sanften Klängen gelingt es mir
dann irgendwie, für weitere 30 min Schlaf zu finden. 10 min vor meinem Wecker
werde ich dann im Optimal-Fall schonmal darüber informiert, welches der Kinder
einen nicht ganz so optimalen Start in den Tag hat. Profi-mäßig erkenne ich, zu
wem das liebliche Gebrüll gehört und freue mich schon auf einen ereignisreichen
Morgen. Von meiner 50-Std-Woche kann ich mich dann an genau einem freien Tag
erholen. Dank der vielen Erfolgserlebnisse versuche ich natürlich trotzdem
weiterhin mein Bestes zu geben und verliere so gut wie nie die Geduld.
...Achwas Leute, ich bin reif für die Klapse!!

Doch die letzten 59 Tage schaffe ich auch noch locker! Und
was ziemlich geil ist: In Vorstellungsgesprächen muss ich jetzt nie mehr lügen,
was meine Stärken betrifft! Noch besser ist aber, dass mich am Samstag mein
geliebter Marlon besuchen kommt. So wie sich das gehört, habe ich schon den
optimalen Touri-Plan ausgearbeitet und meine Stunden so umorganisiert, dass wir
so viel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen können! Wie ich heute schon
freudestrahlend der Putzfrau erzählt habe, habe ich dann endlich „holidays for
my soul“! Also Marlon, freue dich auf zahme Kängurus, Surfers Paradise und
natürlich auch ein bisschen Natur!

Von Natur habe ich letzten Samstag aber auch nicht gerade
viel gesehen. Ist jetzt auch wirklich kein Weltuntergang. Regenwald sieht hier
überall gleich aus und große Bäume habe ich nun echt zu genüge gesehen. Dieses
Wochenende stand Sightseeing auf dem Programm. Innerhalb der letzten vier
Monate habe ich Sydney gesehen, Byron Bay, war an der Sunshine Coast und auf
Fraser Island. Praktisch überall, nur die Wahrzeichen von der Stadt in der ich
wohne, habe ich nicht bestaunt. Scheint irgendwie meine Art zu sein. Ich war
zum Beispiel auch noch nie in Berlin, aber am anderen Ende der Welt – is klar, ne?
Wie auch immer, wir starteten unseren Tag mit einem frühen Lunch bei Max
Brenner. Ich hab mir ne ordentliche Waffel gegönnt und war danach bereit für
unseren Powerwalk. Und es war wirklich ein Gewaltmarsch – ich war fix und
fertig! Aber was gibt es schöneres als sich dann abends zum DVD gucken mit
einer Freundin zu treffen, um dann bei einer Dose Cola den ganzen Film zu
verquatschen?!

Und nun ist es auch schon Zeit für mich, schlafen zu gehen.
Jede Minute ist kostbar.
Bleibt gesund und munter und Oma, vergiss nicht, mir ein Glas von deiner
Erdbeermarmelade aufzuheben!
Bis nächste Woche mit Berichten von der Zeit mit meinem
Marloni!
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