Dienstag, 27. Mai 2014

Beste Woche!

Hallo, hier bin ich wieder - mit Augenringen bis zum Boden und völliger Übermüdung - und dem Bericht der absolut besten Erfahrung meines Lebens! Wem ich es noch nicht 1000 Mal auf die Nase gedrückt habe: Leute!! Geht sofort ins Internet und bucht euch einen Fallschirmsprung! Ihr lebt nur einmal und es ist meeeega geil! ...Aber nun erst mal zu den Erlebnissen der Zeit davor.

Lieber Papa, wenn du ihn nicht schon hast, wird bald ein Umschlag für dich Zuhause ankommen. Ich weiß, ich nehme dir jetzt jede Überraschung. Wer könnte ahnen, dass es sich um einen Gruß zu Vatertag handelt?! Dieser Gruß hat mich allerdings etwas Zeit gekostet. Voller Verzweiflung habe ich tagelang verschiedene Geschäfte nach Vatertagskarten abgesucht. Kann doch nicht sein - die loben hier ihre Mütter bis in den Himmel, aber an Vatertag ist noch nichtmal mehr ne Karte für Papa drin? Ich konnte diese Australier mal wieder nicht verstehen! Wo zur Hölle hat sich wieder mal der verdammte Sinn versteckt? Nunja...hab ihn dann gefunden. In Australien feiert man Vatertag im September...dann gibt es wohl auch Karten. Hups - da kann ich wohl noch 100 Tage warten. Also Papa, "Happy Birthday" bedeutet in diesem Fall: Alles Gute zum Vatertag!!

Ja Kinder, über Vatertag in Australien zu sein und Wooolter nur aus der Ferne lobpreisen zu können, ist aber leider nicht das einzige Desaster. Es bedeutet auch: KEIN WALDFEST FÜR MICH!! Wie soll ich diesen Tag bitte ohne zu viel Äppler überleben? Ohne verstochenen Hintern und ohne unbequeme Bierbänke? Ich komm nicht drauf klar! Trinkt viiiel viiieel viiieel Äppler und Bier für mich mit und trainiert für nächstes Jahr - da lass ich mir diese Gaudi auf keinen Fall nehmen! Dabei hätte ich diese Ablenkung wunderbar gebrauchen können. Diese Woche stand nämlich auch der letzte "Walk" mit den Girls an.

Um das kurz zu definieren: Man könnte meinen ein "Walk" sei ein Spaziergang. Man könnte auch meinen, wir würden uns nach unserem Dinner und viel zu viel Süßkram bewegen wollen. Jaaa, so war das auch - WAR - beim ersten Mal. Nun sieht der Walk aber so aus, dass ich mit meinem Torolla-Mobil alle einsammel, wir zum Supermarkt FAHREN, dort unser Shoppingbedürfnis befriedigen, uns auf eine Bank setzen und quatschen.

Unsere Topthemen sind unter anderem unsere Ernährung, Diäten (an die sich kein Arsch hält) und die mehr oder weniger lieblichen Charakterzüge unserer Darlings. Anschließend fahre ich wieder alle heim und gehe mit dem Gedanken ins Bett: "Achja...Spaziergänge sind super - Bewegung tut mir wirklich gut". Leider fliegen die Girls aber bald heim und unsere abendlichen Sitzkreise haben nun ein Ende. Wir nahmen uns vor, diese Trauer am Wochenende in Passion Pop zu ertränken und verbrachten den Rest der Woche mit der mentalen Vorbereitung auf die anstehende Nacht.

Meine Vorbereitung bestand daraus, zu überleben. Und zwar einen Sprung aus 4.200m Höhe. Da man mit Erkältung nicht springen darf, war ich die restlichen zwei Wochen damit beschäftigt Ingwer-Tee zu trinken, Bakterien zu bekämpfen und Tabletten zu schlucken, die man eigentlich erst nehmen sollte, wenn man erkältet ist (aber ihr wisst ja: No worries). Und schon war es soweit: es war Freitagabend. Der Plan war: Pyjamaparty bei Niklas, schlafen, aufstehen, Location ohne Autounfall erreichen und dann ÜBERLEBEN. Doch noch bevor ich TOP 1 bewältigen konnte, hatte ich mal wieder - wer hätte es geahnt - eine Begegnung mit der australischen Polizei (diesmal aber ungelogen mit Mr. Universe!). Ich durfte das erste Mal in meinem Leben in ein Röhchen pusten (0,0 so wie sich das gehört) und kam wenig später nach 2 falschen Ausfahrten endlich an.

Nach einer kurzen Nacht und einer entspannten Anreise, hatte ich auch schon meine Ausrüstung an und saß im Flugzeug. Eventuell war ich LEICHT angespannt! Vielleicht, weil mein Geschirr ziemlich locker saß, vielleicht auch, weil einer der Parachute-Master eine Alkoholfahne hatte. Doch dann kam er, der Moment. Wir haben die Höhe von 14.000 ft erreicht und unsere "Sprung-Lehrer" fingen an, hektisch an unseren Gurten zu zehren. Ich sage euch, es gibt nicht viele Momente, in denen man sich einigermaßen wohlfühlt, wenn man Bierplautze an Rücken an einen Verrückten, 20 Jahre äteren Mann geschnallt wird. Dann sah ich ihn: den ersten Menschen, der sich in den sicheren Tod stürtze. Ich war fix und fertig. Ein letzter Blick zu dem lebensmüden Menschen hinter mir und die Frage: "You got me?", "I got you!". Dann saß ich da, die Beine baumelnd im Nichts, mein Leben in der Hand eines Australiers. WUUUAAAAHH!!! Geil, geil, geil!! Es ist wie Fliegen! Alles ist so unwirklich und einfach nur unfassbar! Wieder auf der Erde angekommen, kam ich auf übe
rhaupt nichts mehr klar: Ich liebe diesen Adrenalin-Rausch!

Und hier ist nochmal der Link zum Video 



Wie die Party in dieser Nacht war...das könnt ihr euch sicher vorstellen. Der Passion Pop floss in Strömen, ich war im absoluten Feiermodus und war der sorgenloseste Mensch der Welt. Danke Australien, für die beste Erfahrung meines Lebens! In Deutschland wäre ich nie aus einem Flugzeug gesprungen. Nie.

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