hier bin ich wieder mit meinem Bericht der letzten Woche und wieder viel zu langsamen Internet, um Bilder hochzuladen. Diese Woche war aber auch wenig ereignisreich, der Alltag hat mich eingeholt und auch an die ein oder andere seltsame australische Eigenart habe ich mich gewöhnt.
Unter anderem auch, dass es hier wohl nicht nur ein absolutes Tabu ist, weniger als drei unerzogene Rotzbengel in die Welt zu setzen, sondern auch die Verbannung aus jeglichen sozialen Aktivitäten sowie der Verlust des guten Rufes einer jeden weltoffenen australischen Frau bedeutet. Ungelogen, die Frauen, an denen man hier auf der Straße vorbei läuft, schieben alle einen Doppelkinderwagen UND eine dicke Kugel vor sich her. Zwei Darlings, die gelegentlich die Regeln brechen, ab und zu etwas Ignoranz an den Tag legen oder mit ihrem lieblichen Stimmchen durch die Gegend plärren, reichen ja nicht. Hier ist das Motto wirklich: "Zack, zack unter die Haube, den Job hingeschmissen und ein paar Kinder verziehen, um dann mit Sportkleidung durch den Supermarkt zu schlendern, um zu demonstrieren, was für ein geiles vitales Leben man doch hat". Andere Länder, andere Sitten.
Gelegentlich fällt es mir zwar schwer, nicht den ganzen Tag den Kopf zu schütteln. Was soll man machen, außer alles mit Humor zu nehmen? Deshalb heißt es für mich nun: Challenge accepted!! Ich passe mich an:
Da sich der ein oder andere Rettungsring um meinen Bauch gebildet hat (am Wasser heißt es eben immer "Safety first") und meine Oberschenkel mir beim Hose-Hoch-Ziehen etwas im Weg sind, ist das Gym mein zweites Zuhause geworden. Seit zwei Wochen heißt es nun, jeden zweiten Tag eine Stunde Sport. Bringt auch was. Unter der Woche. Dann kommt das Wochenende - aber wir wollen nicht weiter drüber reden.

Aber nunja, auch dieses Schockerlebnis verblasste und das Wochenende stand vor der Tür. Diesmal mit einer Fahrt zum Springbrook National Park. Definitiv ein Must-Do für jeden, der hier in Brisbane ist. Nach einer Todesfahrt verbunden mit Abgründen ohne Leitplanke und meinem ersten wilden Wallaby kamen wir gesund am Ziel an.

Es war super beeindruckend - der Ausblick, der rießige Wasserfall (auf dem Foto steh ich übrigens ganz oben :) Australische Nahtoderfahrung)
...einfach alles. In diesen Augenblicken merkt man einfach, dass man in Australien ist und was für schöne Plätze die Welt doch zu bieten hat! Der Wahnsinn. Leider war unser Ausflug aber nicht von allzulanger Dauer, da sich das Wetter dazu entschieden hat, sich über uns lustig zu machen. Ungelogen, man fühlt sich hier wie im tiefsten Russland. Es ist schweinekalt und ich schlafe mittlerweile mit Jogginghose und zwei Decken. Niclas musste also unser Sankt Martin sein und mit seinen Girls sein Jeanshemd teilen. In Shorts und T-Shirts sind gefühlte -157 Grad dann doch eher schlecht auszuhalten.

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