Kaum zu glauben, aber wahr: ich habe Verwandte in Australien!
Dass irgendein Lämmerspieler ans andere Ende der Welt ausgewandert ist, wusste ich. Ich dachte aber, dass das nicht mehr aktuell ist oder dass es sich bei dem Auswanderer vielleicht um den Großonkel des Nachbarn des Friseurs meiner Ururgroßmutter handelt. Doch als meine Pläne nach Australien zu gehen immer konkreter wurden, weihten mich meine Mama und meine Oma darüber ein, dass der mysteriöse Weltenbummler der Cousin meines Opas ist und es ganz leicht wäre, mit seiner Familie in Kontakt zu treten.
An einem Dienstagnachmittag trafen wir uns also mit einem anderen Cousin meines Opas, der uns dann in Zusammenarbeit mit seiner Frau, zwei Kuchen (für vier Personen) und einem Tässchen entkoffeiniertem Kaffee über unsere Familienverhältnisse (bis hin ins kleinste Detail) aufklärte. Onkel Adolf (kein Scherz!) ist noch vor dem Zweiten Weltkrieg nach England ausgewandert, später nach Südafrika und schließlich nach Australien. Dort kannte man ihn aber nicht unter "Adolf". Während des Krieges wurde dieser Name im Ausland nicht allzu gerne gehört, weshalb er sich kurzerhand in "Jake" (Jakob ist sein Zweitname) umnannte. Leider ist er mittlerweile gestorben - deshalb schrieb ich einfach seiner Tochter Linda einen Brief.
Keine zehn Tage später kam ihre Antwort. Meine ganze Familie war sehr aufgeregt und wir haben uns nicht zu viel versprochen! Der Brief war unglaublich herzlich und warm. Linda freute sich sehr, dass sich ein deutscher Verwandter bei ihr gemeldet hat und wollte unbedingt, dass ich auf meiner Reise einen Zwischenstop in Melbourne einplane, um sie und ihre Famile zu besuchen! Zusätzlich fanden wir in dem Umschlag noch eine Weihnachtskarte - auch sehr nett geschrieben! Das Bild mag für Deutsche nur etwas befremdlich sein :). Wir verbinden Weihnachten und Winter doch eher mit Schnee, Plätzchen und Sternen, als mit einem Koala und Eukalyptus-Blättern :)
Ich kann es kaum erwarten, sie kennen zu lernen. Leider wahrscheinlich erst nach meiner Au Pair-Zeit, da ich keinen Urlaub haben werde - aber immerhin - die Chance seine australischen Verwandten kennen zu lernen, bietet sich nicht allzu oft an!
Nach sechs Monaten Brisbane mit kurzem Halt in Sydney und Familienurlaub am Peregian Beach heißt es dann hoffentlich: Ab nach Cheltenham East, Melbourne!
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